Siegfried von Kardorff

deutscher Politiker; Deutsche Volkspartei; Vizepräsident des Reichstags 1928-1932, Mitglied des Reichstags 1920-1932

* 4. Februar 1873 Berlin

† 12. Oktober 1945 b. Berlin

Wirken

Siegfried von Kardorff wurde am 4. Febr. 1873 in Berlin geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und trat 1901 als Regierungsassessor in Höchst in den preußischen Verwaltungsdienst ein, war bis 1908 als Hilfsarbeiter im Ministerium für Landwirtschaft tätig und wurde 1908 Landrat des Kreises Lissa. Er verließ diesen Posten erst am 1. 1. 1920, kurz vor der Abtretung des Kreises Lissa an Polen.

Seit Nov. 1909 hat sich v.K. auch parlamentarisch betätigt. Er gehörte zuletzt der Freikonservativen Partei an und vertrat diese im preußischen Abgeordnetenhaus. Wegen seines Eintretens für ein gleiches Wahlrecht in Preußen trat er aber 1918 aus der Freikonservativen Partei aus, schloß sich nach dem Umsturz der Deutschnationalen Volkspartei an und wurde in die Nationalversammlung und dann auch wieder in das preußische Parlament gewählt. Hier suchte v.K. der Entwicklung dieser Partei nach rechts entgegenzuwirken. Als er dieses Bestreben als aussichtslos erkannte, trat er aus der Deutschnationalen Volkspartei aus und zur Deutschen Volkspartei über.

Mitglied des Reichstages wurde er erstmals im Jahre 1920 und war von 1928-1932 dessen Vizepräsident. Um die Jahreswende 1931/32 gehörte v.K. zu der Minderheit in ...